Dr Philipp Boersch‑Supan

Quantitative Ecologist

Zurück in den Subtropen

31°34'S 42°45E

Melville-Bank, unsere letzte Station auf dem SWIOR (9 auf der Karte), war dann leider doch nicht sonderlich wärmer als die Station südlich der Front, dafür umso stürmischer. 5 Tage bei Windstärke 8-9 haben uns ziemlich durchgerüttelt, den Schlaf geraubt und für einige Verzögerungen im Ablaufplan gesorgt.
Nun sind wir seit heute wieder in den Subtropen angekommen um die verbliebene Zeit an einem Seamount des Madagaskar Rückens zu verbringen (10). In einer Woche wollen wir dann in Südafrika sein.


Unterwegs gab es nach langen Wochen in grauem kalten Wetter endlich wieder ein wenig Sonne, und gestern insgesamt 3 Walsichtungen mit zusammen etwa 10 Tieren, vermutlich alles Buckelwale. Dafür haben uns nun die Albatrosse verlassen, es sind deutlich weniger Vögel unterwegs und auch das Artenspektrum unterscheidet sich deutlich von dem der letzten Wochen. Wasser- und Lufttemperatur sind wieder auf angenehme 20°C geklettert und das Meer ist bei Windstärke 4 im Vergleich zur letzten Woche fast spiegelglatt.





Der Madagaskar Rücken ist ein deutlicher Kontrast zum SWIOR, anstelle von vielen einzelnen Gipfeln wird er von einem riesigen Massiv gebildet, dem nur an den Rändern einige Einzelgipfel vorgelagert sind. Das Massiv selbst erreicht an der flachsten Stelle mit nur 15m fast die Wasseroberfläche. Der Seamount, den wir uns ausgeguckt hatten überraschte dagegen mit einem sehr tiefen Gipfel, statt der auf der Seekarte vermerkten 700m ist der Gipfel in etwa 1300m Wassertiefe angesiedelt und damit jenseits unserer technischen Möglichkeiten. Wir können nur bis gut 1000m fischen und werden daher diesmal nicht die gipfelnahen Organismen ins Visier nehmen.

Gerade ist die Sonne untergegangen und so fängt die letzte durchfischte Nacht an.